Die drei Social Media-Eckpfeiler des
MoMA: Blog, Twitter und Facebook
Als ich vor gut einem Jahr an meiner Masterthesis zum Thema „Museen
und das Web 2.0“ schrieb, staunte ich nicht schlecht über den
herausragenden Internetauftritt des MoMA in New
York.
Den damals anklingenden Social
Media Hype schien man im Museum
of Modern Art im Big Apple, im Gegensatz zu den Museen auf dem alten
Kontinent bereits wahr- und ernst zu nehmen.
Spannend:
Das MoMA
betreibt seit 2007 einen Account bei Twitter,
seit 2008 eine Page auf Facebook
und seit 2009 ein Blog. Mit dem Website Redesign von 2009 wurden noch weitere Social Media Features wie z.B. Social
Networking integriert. Diese Neuerungen und deren Umsetzung wurden kritisiert, da die Social
Networking Features der Website nicht konsequent umgesetzt wurden. Sie
vermochten nicht zu überzeugen, da kaum Möglichkeiten zur Kollaboration und
Kommunikation (die grossen Stärken von Social Media) innerhalb des Netzwerks
geschaffen wurden. Hierzu jedoch ein anderes Mal mehr, denn in diesem Artikel
möchte ich den Fokus erst einmal auf das Blog legen.
Damals und
heute: Das MoMA Blog, und wie es sich im letzten
Jahr weiterentwickelt hat.
Das MoMA Blog, 2010
Das MoMA Blog, 2010
Zum Zeitpunkt dieses Screenshots war das
Blog „Inside/Out“ gerade ein Jahr alt. Während meiner viermonatigen
Untersuchung im Jahr 2010 veröffentlichte das MoMA 87 Beiträge und erntete 365
Kommentare. Im Durchschnitt sind das 5,5 Beiträge pro Woche und 4 Kommentare
pro Beitrag, wobei die Tendenz am Ende der Untersuchung eher stagnierend bis
abnehmend schien.
Wer selbst ein Blog schreibt, weiss, wie
beeindruckend diese Zahlen sind, insbesondere die Anzahl Kommentare pro Beitrag.
Ein Blog das gelesen und kommentiert wird,
ist ein erfolgreiches Blog. Man fragt sich: was macht dieses Blog so
erfolgreich? Die Auswertung der Zusammensetzung der Beitragsarten machte es
deutlich. Das Blog bietet viel mehr als simple Eigenwerbung, denn gut zwei
Drittel der Beiträge bestanden in gleichen Teilen aus verständlich
geschriebenen, zu den Ausstellungen
ergänzende Texte, sowie eigenständige Kolumnen zu Personen, Abteilungen und
Aufgaben im und um das MoMA. Regelmässige Wettbewerbe auf dem Blog runden den
Eindruck ab, dass hier den LeserInnen ein Mehrwert gegenüber den Ausstellungen
und Informationen auf der Website geboten wird.
Das MoMA Blog am 4. Oktober 2011
Ein weiteres Jahr ist vergangen, und
offensichtlich wurde am Blog, oder zumindest an seinem Erscheinungsbild,
fleissig gefeilt. Die Hauptseite kommt nicht mehr wie ein klassisches Blog
daher, vielmehr hat es das Erscheinungsbild eines Webmagazins erhalten. Es ist
heute in drei anstatt nur zwei Spalten aufgeteilt, da in der Mitte Fotos und
Eigenwerbung eingeschoben werden.
Das aufgeräumte Kategoriefeld, die saubere Suchfunktion und das Video in
der rechten Spalte zeugen von
einer klaren und ästhetischen Gestaltung.
Die Analyse der letzten beiden Monate
August und September zeigt: die Anzahl Beiträge hat sich von 5,5 auf gut 11 pro
Monat verdoppelt, die Anzahl Kommentare pro Beitrag sank jedoch von 4 auf 3. Die
Zusammensetzung der Beiträge ist im Grossen und Ganzen dieselbe, die
Beitragkategorien wurden feiner
unterteilt, und es wird so für etwas mehr Abwechslung gesorgt.
Übrigens, wer das Blog auf der Website des
MoMA sucht – es war damals und ist heute gut versteckt unter dem Menupunkt
„Explore“. Eigentlich schade, denn ein solch gutes Produkt sollte viel mehr im
Vordergrund stehen.
Fazit: Selbstverständlich
liesse sich noch viel mehr über die Features und Inhalte dieses Blogs
schreiben. Ich empfehle jedoch, sich diese Site selbst anzuschauen. Ein Besuch
lohnt sich, denn dieses Blog beweist, dass Museumsblogs ein herausragendes
Instrument darstellen, um ihren Bildungsauftrag in Zukunft noch besser erfüllen
zu können.
Eine Randbemerkung: ein erstes Bauchgefühl, dass Social
Media für Museen auch in Europa in Zukunft eine wichtige Rolle spielen
werden, insbesondere in Bezug auf den Bildungsauftrag
(ICOM) dieser Institutionen, vermittelt der Weckruf des Monopol – Magazins „10.
000 Personen gefällt das“ vom 20.09.2011.
Autor: Peter Erni
Autor: Peter Erni
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